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      Transformation

      Die Veränderung als Chance nutzen

      Transformation bedeutet Wandel. Der Prozess der Veränderung vom aktuellen Ist-Zustand zum angestrebten Ziel-Zustand in der Zukunft. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, Bestehendes auszutauschen oder zu ersetzen, sondern auf aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Dynamiken zu reagieren. Aus dem Lateinischen „transformare“ (umformen) stammend, bedeutet Transformation vor allem, sich stetig weiterzuentwickeln, auf Chancen und Risiken zu reagieren und neue Wege zu gehen.

      Eine Gesellschaft im Wandel

      Umweltverbände und die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ haben für einen Umbruch im Denken zum Thema Mobilität in unserer Gesellschaft gesorgt. Jeden Freitag gehen Menschen in der ganzen Welt auf die Straße und demonstrieren für einen effektiven Klimaschutz. Das Thema stellt die Gesellschaft vor hohe Herausforderungen: Einerseits ist Mobilität unverzichtbar für die wirtschaftliche Entwicklung und das gesellschaftliche Leben, andererseits muss Mobilität nachhaltiger, sicherer und komfortabler werden. 

      Alternativen liegen bereits im Trend: Carsharing boomt, vor allem in den Großstädten. Aber auch in ländlichen Regionen wächst das Angebot für das „Auto zum Teilen“. Beim stationsbasierten Carsharing holen Kunden das Fahrzeug an einer Station in ihrer Nähe ab und stellen es nach der Fahrt wieder dort ab. Beim „Free-Floating“ lässt man das Auto an seinem Zielort stehen, wo der nächste Kunde es dann per Handy orten kann. Die Anzahl der Carsharing-Fahrzeuge lag Anfang dieses Jahres deutschlandweit bei 25.400, das ist ein Anstieg von mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aktuell sind rund 2,3 Millionen Kunden bei den derzeit 226 Anbietern registriert, insgesamt sind das 45 neue Anbieter, die im vergangenen Jahr dazugekommen sind. Sharing-Modelle gibt es nicht nur für Autos, sondern auch für Fahrräder, E-Bikes, E-Roller oder Motorroller. So bietet der Stadtverkehr mittlerweile ein bunt gefächertes Angebot an Mobilitätsoptionen für jeden Bedarf.  

      Befürworter erhoffen sich von dieser Entwicklung eine erhebliche Umwelt- und Verkehrsentlastung, obwohl E-Fahrzeuge in den Carsharing-Flotten derzeit noch die Ausnahme sind. Den Durchbruch, so erwarten Verkehrsexperten, werde erst das autonom fahrende Auto bringen. Denn das ließe sich effizienter und umweltfreundlicher, ebenso wie gewinnbringender, einsetzen. 

      Die Zukunft der Mobilität: Freie Fahrt für den CUbE

      Die ersten autonom fahrenden Shuttle-Busse mit Elektroantrieb sind bereits unterwegs, wenn auch meist noch in abgegrenzten Bereichen wie Flughäfen oder auf Betriebsgeländen. Doch die Technologie für die fahrerlosen Taxis ist auf dem Vormarsch: Mit der Entwicklungsplattform CUbE (Continental Urban mobility Experience) testet Continental aktuell die Technologie für künftige Robo-Taxis. Ziel ist die Erforschung des fahrerlosen Personentransports. Wie heute schon bei einem normalen Taxi möglich, wird der CUbE ganz einfach per App bestellt. Kunden können sich einen Sitzplatz reservieren. Während sie warten, verfolgen sie die Anfahrt des Shuttles auf ihrem Smartphone. Eine personalisierte Willkommensnachricht begrüßt sie dann bei der Ankunft des Shuttles – so weit, so gut. Doch der Unterschied zum klassischen Taxi ist, dass ein autonom fahrendes Taxi heranrollt, vollelektrisch und ohne Fahrer. Mit an Bord: Technologie von Continental, die bereits heute in Pilotprojekten im Einsatz ist. Die großen Vorteile der autonom fahrenden Shuttle-Fahrzeuge: Sie sind ständig unterwegs und benötigen daher keinen Parkraum – eine Lösung für das wachsende Parkplatz-Problem in Großstädten.

      Eine Vielzahl von diesen autonom fahrenden Fahrzeugen könnte den Straßenverkehr nachhaltig verändern und ihn künftig deutlich fließender, umweltfreundlicher, effizienter und vor allem sicherer machen. Für Dr. Andree Hohm, Leiter des Projekts Self-Driving Car bei Continental, liegen die Vorteile dabei auf der Hand: „Es ist deutlich intelligenter, fahrerlose Fahrzeuge möglichst permanent zu betreiben als unzählige private Pkw, die im Schnitt oft 23 Stunden am Tag stillstehen und Platz belegen, der z. B. für Parks und Spielplätze genutzt werden kann.“

      Neue Wege in der Mobilität

      Zur Arbeit, ins Fitnessstudio, zum Einkaufen, ins Kino, zu Freunden - wir sind ständig unterwegs. Die individuelle Mobilität ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Zudem bleibt uns oft nichts anderes übrig, denn zum Job gehört oft dazu, mobil und flexibel zu sein. In ländlichen Regionen schließen immer mehr kleinere Supermärkte und große Supermärkte sind für viele nur mobil erreichbar. Dabei ist das Auto oft die erste Wahl, obwohl derzeit in der Gesellschaft ein Umdenken stattfindet. So verliert der Autoverkehr in der Mobilität der Zukunft immer mehr an Bedeutung. Nicht nur der Fahrradverkehr und Sharing-Modelle nehmen rasant zu, sondern auch die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs – kurz: ÖPNV. Forscher rechnen damit, dass zukünftig immer weniger Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden. Der Anteil von Autofahrten in Großstädten soll von 51 auf 46 Prozent sinken, während die Nutzung des Fahrrads um 18 Prozent und von öffentlichen Verkehrsmitteln um etwa sechs Prozent ansteigen soll. Insbesondere Berufspendler sehen sich derzeit nach Alternativen um. 

      Dennoch hindern eine schlechte Anbindung oder zu hohe Ticketpreise viele Menschen öffentliche Verkehrsmittel stärker zu nutzen. Dazu passt, dass aktuell 43 Prozent der ÖPNV-Nutzer, auf ein anderes Verkehrsmittel umsteigen wollen. Der weltweite Mobilitätsindex zeigt an, wie dicht in einer Stadt das Nahverkehrsnetz ausgebaut ist und wie die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel ausfallen. Hier liegt Berlin ganz weit vorn – Menschen besitzen weniger Autos als in anderen Großstädten und nutzen den ÖPNV. Dennoch sind Überlegungen notwendig, den öffentlichen Nahverkehr weltweit attraktiver und ansprechender zu gestalten. Lokale, regionale und nationale Bedürfnisse an die individuelle Mobilität fallen dabei sehr unterschiedlich aus.

      Eine Industrie steht vor neuen Herausforderungen

      Der Wandel der Mobilität hat große Auswirkungen und der Druck wird weiter zunehmen: In Zeiten voranschreitender Digitalisierung, verschärfter CO2-Werte und Elektro-Revolution sieht sich die Automobilindustrie vor neue Aufgaben gestellt. Der Verbrennungsmotor wird durch den Elektromotor ersetzt. Wer den Transformationsprozess aktiv mitgestalten kann und wer auf der Strecke bleibt, hängt vor allem von der Fähigkeit ab, sich rechtzeitig den aktuellen Veränderungen anzupassen. 
      Hinzu kommt, dass eine nicht zu bestreitende Unsicherheit bei den Verbrauchern besteht: Weltweit wurden im ersten Halbjahr 2019 rund fünf Prozent weniger Autos als 2018 verkauft. In den USA und China verzeichneten deutsche Automobilhersteller seit Beginn des Jahres Rückgänge von mehr als 20 Prozent. Die Wirtschaft rechnet auch in diesem Jahr mit weiteren massiven Rückgängen. Die weltweite Corona-Epidemie verstärkt diese Entwicklung deutlich.

      Automobilindustrie bleibt wenig Zeit – doch sie können noch gegensteuern

      Viel Zeit für den Wandel haben Automobilkonzerne nicht mehr: Denn für die Branche markiert das Jahr 2020 eine Zeitenwende - vor allem in der Gesetzgebung. Ab 2021 gelten strengere EU-Grenzwerte für den CO2-Ausstoß von Neuwagen. Im Schnitt darf dann die Neuwagenflotte jedes Herstellers in Europa nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Ansonsten drohen Strafzahlungen von 95 Euro je zusätzlichem Gramm und Fahrzeug. Die deutsche Bundesregierung wird die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung in Klimaschutzmaßnahmen reinvestieren oder an die Bürgerinnen und Bürger in Form einer Entlastung an anderer Stelle zurückgeben. 

      Durchstarten in Richtung Zukunft

      In diesem Jahr starten die meisten Konzerne deshalb große E-Auto-Offensiven. Denn bisher haben Elektroautos in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise Schweden oder Norwegen, trotz steigender Zulassungszahlen noch nicht den Durchbruch auf dem Massenmarkt geschafft. Um die Ziele des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung zu erreichen, müssen bis 2030 sieben bis zehn Millionen E-Autos auf den Straßen in Deutschland unterwegs sein. Obwohl es derzeit in Deutschland rund 24.000 öffentliche Ladepunkte gibt – das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr – gibt es immer noch viele Löcher im Ladenetz. Um dem entgegenzuwirken, sollen in den kommenden zwei Jahren rund 50.000 neue öffentliche Ladepunkte entstehen, damit das Elektroauto alltagskompatibel wird und problemlos in Parkhäusern, Tiefgaragen sowie am Arbeitsplatz geladen werden kann. Die Bundesregierung will durch die Einführung höherer Kaufprämien von bis zu 6.000 Euro den Erwerb von E-Autos attraktiver machen. 

      Zulieferer wie Continental leisten wesentliche Beiträge zu einem gesunden Ökosystem der Mobilität, das zugleich dem ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Klima Schutz bietet.

      Zeit des Wandels

      Auch für große Zulieferer wie Continental bedeutet die Transformation eine Herausforderung. Wo früher Diesel- und Benziner-Antriebstechniken im Vordergrund standen, setzt sich Continental heute fast ausschließlich mit Zukunftsthemen auseinander, wie dem assistierten, automatisierten und vernetzten Fahren, der Realisierung neuer Fahrzeugarchitekturen und die Vernetzung von Autos mithilfe neuer Hochleistungscomputer, das Geschäft mit Software und Daten auf Basis intelligenter Produkte aus Kunststoff, Kautschuk oder Elektronik sowie das Geschäft mit Industrie- und Endkunden.

      Im November vergangenen Jahres startete Continental ein weltweites Strukturprogramm „Transformation 2019-2029“ zur Beschleunigung des Technologieumstiegs. Ziel ist die nachhaltige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Die Umstellung auf Elektromobilität führt weltweit zu Anpassungen und auslaufender Produktion an einzelnen Standorten. Die fortschreitende Digitalisierung im Bereich der Anzeigen- und Bedientechnologien sorgt für einen Umbruch in den Schwerpunkten der Produktion. Profitable Wachstumsfelder wie autonomes und vernetztes Fahren rücken in den Vordergrund, ebenso wie Dienstleistungen für Mobilitätskunden, das Reifen- sowie das Industrie- und Endkundengeschäft. Autos entwickeln sich langsam zu rollenden Smartphones, die mit immer mehr Assistenzsystemen bestückt werden, bis sie autonom fahren. All das verändert die Automobilbranche fundamental: die Fabriken, die Belegschaften, die Prozesse und die Produkte.

      Neue Kraft schöpfen

      Das Strukturprogramm ist die Antwort von Continental auf die weltweiten Rückgänge in der Automobilproduktion, die disruptive Technologieumstellung im Antriebsbereich und die immer rasantere Digitalisierung von Produkten und Geschäftsprozessen. All das führt zu einem Umbau des Geschäfts. Um die Mitarbeiter von der alten in die neue Welt mitzunehmen, wird vor allem auf Qualifikationsprogramme gesetzt. Der Ausbau des internen Arbeitsmarkts, erweiterte Qualifizierungsmaßnahmen und lokale Kooperationen sollen die Beschäftigten auf die neuen Herausforderungen vorbereiten. Damit einher geht eine Stärkung der Unternehmenskultur. Zu deren wesentlichen Elementen zählen Continentals Unternehmenswerte, eine zunehmend dezentrale Entscheidungsverantwortung und die zukunftsorientierte Qualifizierung von Mitarbeitern. 

      Qualifizierung für den Wandel

      Um ihren Mitarbeitern eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen, gründete Continental im Juli 2019 das „Institute of Technology and Transformation“ (kurz: CITT). Die vorrangige Aufgabe des neuen Instituts ist die Qualifizierung aller Mitarbeiter in Deutschland. Ihnen wird eine IHK-zertifizierte Weiterbildung ermöglicht, indem maßgeschneiderte Schulungen, Seminare und Trainings zur gezielten Qualifizierung angeboten werden. Das Ziel dabei: den Mitarbeitern nachhaltige berufliche Perspektiven und erweiterte Beschäftigungschancen eröffnen. 

      „Im Zuge von Elektrifizierung und Digitalisierung werden einfache Tätigkeiten immer mehr durch komplexe Aufgaben ersetzt, die eine Ausbildung erfordern. Diese Veränderungen sind tiefgreifend und betreffen eine ganze Industrie. Qualifizierung geht daher nur über eine vernünftige Lastenteilung: Politik, Sozialpartner und Unternehmen müssen an einem Strang ziehen“, erklärt Continental-Personalvorstand Dr. Ariane Reinhart. „Vor allem sind aber auch die Mitarbeiter in der Pflicht. Mit unserem Institut bieten wir ihnen die Rahmenbedingungen für eine eigenverantwortliche Entwicklung und den Erhalt ihrer Beschäftigungsfähigkeit.“

      Bestmögliche Unterstützung der Mitarbeiter im Transformationsprozess

      Wandel bedeutet immer Veränderung. Anpassung an neue Begebenheiten, Anforderungen und Entwicklungen. Fakt ist: Die deutschen Autobauer stecken im größten Umbruch ihrer Geschichte. Doch die Autoindustrie ist krisenerprobt, denn sie hat bereits genug Erfahrung mit außergewöhnlichen Belastungen gesammelt. Wichtig ist jetzt, aktiv den Transformationsprozess zu steuern, in dem sich die gesamte Automobilbranche derzeit befindet. Die Adaptationsfähigkeit ist groß, und so lassen sich selbst herausfordernde Zeiten dafür nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und sich auf dem Markt neu zu positionieren. 

      Den aktuellen Geschäftsbericht über die wesentlichen Entwicklungen des Konzerns finden Sie hier.